Jahresrückblick 1989
Wiederrum musst ich in den sauren Apfel beißen und diesen Jahresbericht schreiben, denn unser Schriftführer Rainer Fischbach kehrte im Herbst sang und klanglos der Feuerwehr den Rücken zu.
Wahrlich keine Kameradschaftliche Geste.
Die Jahresdienstversammlung wurde am 14.04.1090 im Feuerwehrgerätehaus abgehalten.
Norbert Keller wurde zum Hauptfeuerwehrmann und zum Gruppenführer unserer Wehr ernannt. Da der Kamerad Manuel Laufer das Amt des 2. Kassierers nicht mehr ausführen wollte, wurde Udo Fischbach als dessen Nachfolger gewählt.
Anfang Mai besuchte unsere Wehr die Kameraden aus Dausenau, die ihr 110 jähriges Bestehen feierte. Einige hatten einen guten Tag erwischt und hielten bis nach 22 Uhr die Stellung.
Günther Schmidt, unser Jagdpächter, sprach uns an, ob wir bei der Säuberungsaktion in seinem Revier helfen wollten. Die Feuerwehr, ein Mädchen für alles, sagte zu und auf einen Samstag im Mai konnte die Aktion starten.
Nachdem aller Unrat aufgesammelt und abtransportiert worden war, wurde ein Lagerfeuer an-gezündet. Es wurden deftige Sachen gegrillt und bei einigen Flaschen Bier ging dieser schöne Tag zu Ende.
Am 17.06. wurde nach langer Zeit wieder ein Familienwandertag gestartet. Bei herrlichem Wetter trafen sich die Feuerwehrkameraden mit Frauen und Kindern am Feuerwehrgerätehaus
Von hier ging es zu Fuß in Richtung Waldhof. Unterwegs wurde auch eine kleine Rast eingelegt, wo die Wanderfreunde aber lange auf das Verpflegungsfahrzeug warten mussten. Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter in Richtung alte Pumpstation. Hier angekommen wurde gleich ein Lagerfeuer angezündet. Anschließend wurden Steaks und Würstchen gegrillt, denn so eine Wanderung gibt auch großen Hunger. Beim Lagerfeuer und einigen Flaschen Bier ging dieser schöne Tag zu Ende.
Am 30.06. fuhren einige Feuerwehrkameraden mit ihnen Frauen mit dem Mannschaftsbus der Verbandsgemeindefeuerwehr nach Bergisch Gladbach zum Polterabend. Der Sohn unseres Waldbrandmeisters Günther Schmidt heiratete. Pech hatte unsere Feuerwehrkamerad Manuel Laufer, denn er wollte mit seinem Daumen die Autotür vor zu festem zuschlagen schützen. Ein nicht sehr guter und schmerzlicher Gedanke.
Anfang Juni wurde unsere Wehr durch die Jugendlichen Torsten Keller, Stephan Golditz, Lars Wagener, Sascha Heer und etwas später kann Kai Wagener dazu, vergrößert. Damit unsere jugendlichen Kameraden auch eine gute Feuerwehrausbildung erhalten, stellte sich W. Hofmann bereit diese Aufgabe zu übernehmen.
Anfang August wurde ein Waldfest unserer Nachbarwehr Welschneudorf besucht. Dank unserer neuen aktiven Mitglieder konnte der Besuch mit 13 Mitgliedern erfolgen.
An unserem Heimatfest Anfang September beteiligte sich auch dieses Mal die Wehr. So wurde der Kirmesbaum von unseren Kameraden des letzte Mal gestellt und die Fackelzugabsicherung gewährleistet.
Im September wurde eine Alarmübung der Verbandsgemeinde Bad Ems durchgeführt. Gegen 18 Uhr wurde die Kemmenauer Wehr durch die Sirene in das Feuerwehrgerätehaus gerufen. Ich, W. Hofmann, ging an das Funkgerät und meldete mich. Daraufhin bekam ich mitgeteilt, das in der Nähe des Bahnhofes Bad Ems West ein Großfeuer ausgebrochen wäre. Nachdem ich diesen Funkspruch entgegen genommen hatte, ging ich ins Gerätehaus um meine Feuer-wehr Dienstkleidung anzuziehen. Plötzlich fuhr unser TSF auf Befehl unseres neuen Gruppen-führers im Richtung Bad Ems ohne mich ab. Es war ein Irrtum bei der Hektik. Mit meinem Auto fuhr ich unserer Wehr zum Einsatzort nach. In Bad Ems wurde die Wasserversorgung ohne TS, die von der Wehr Dausenau gestellt wurde, bis zum Angriffstrupp hergestellt. Bald war das Feuer unter Kontrolle. Es handelte sich hierbei um eine Großübung. Nun wurden unter starkem Regen alle Gerätschaften abgebaut. Anschließend fand im Feuerwehrgerätehaus Bad Ems eine kurze Lagebesprechung mit einem kleinen Imbiss statt. Dann wurde die Heimreise wieder etwas ruhiger mit allen Mann an Bord angetreten.
Am 12.11. fand in Kemmenau wieder das traditionelle Martinsfeuer unterhalb des Birkenhofes statt. Der Fackelzug stellte sich dieses Mal am Dorfgemeinschaftshaus auf. Unsere Wehr übernahm auch hier wieder die Zugsicherung. Da das Martinsfeuer in diesem Jahr schnell erlosch, hatten unsere Wehrmänner auch früh Feierabend.
Anfang November halfen einige Feuerwehrkameraden ein altes Bienenhaus im Buffert sanieren. Unsere Aufgabe bestand darin, die alten Bienenstöcke zu entfernen und zu verbrennen. Nach getaner Arbeit gab es einen kleinen Imbiss und einen großen Umtrunk.
Unser neuen Gruppenführer Norbert Keller war diesen schweren Anstrengungen nicht gewachsen. Er musste nach einen Sturz von der Bank, mit Hilfe einiger Feuerwehrkameraden, den Rückzug nach Hause antreten. Hier konnte er sich bis zum nächsten Morgen erholen.
Im Herbst wie schon anfangs erwähnt, verließ uns der Schriftführer und Maschinist Rainer Fischbach. Auch sein Sohn Udo kehrte uns den Rücken zu. Er war 2. Kassierer und hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Beiträge kassiert. Da er Anfang des Sommers zur Bundes-wehr musste bekam er aus der Feuerwehrkasse 100,00 DM. Anbetracht dieser Tatsache, war das meiner Meinung alles andere als Kameradschaftlich. Ich hoffe im Namen aller Kameraden das solche Begebenheiten sich nicht wiederholen.
Endlich konnte nach einigen Vorbereitungen am 25.11. unser III. Schlachtfest steigen. Alle Arbeiten, wie die Wurstherstellung wurden im Feuerwehrhaus erledigt. Das eigentliche Schlachtfest aber fand zum ersten Mal im Dorfgemeinschaftshaus statt. Es wurde ein Schlachtfest zu aller Zufriedenheit und sollte bald wiederholt werden.
Zum Jahresausklang fand auch wie jedes Jahr unsere Weihnachtsfeier am 20.12. im Feuer-wehrgerätehaus statt.
Fast alle waren zu diesem Fest im alten Jahr gekommen. Nach einem Festschmaus wurde bis spät in die Nacht Bingo gespielt, um die vielen Preise an den Mann zu bringen. Alle waren sich einig, solch schöner Jahresausklang fand selten statt und müsste im kommenden Jahr wiederholt werden.
Hiermit möchte ich den Jahresbericht 1989 schließen und Wünsche an dieser Stelle aus, allen Feuerwehrkameraden der FF Kemmenau.
„Gut Schlauch“ für das Jahr 1990
Winfried Hofmann