Jahresrückblick 1987

 

Ich möchte den Jahresbericht 1987 mit der Jahreshauptversammlung, zu der die Wehr am 8. Mai um 19:30 Uhr ins Feuerwehrgerätehaus eingeladen hatte, beginnen.

Es waren 12 aktive Wehrmänner, ein inaktives Mitglied und der Ortsbürgermeister Herr Uhrig der Einladung gefolgt.

Ein wichtiger Punkt der Tagesordnung waren die Neuwahlen eines Schriftführers, eines 2. Kassierers und eines Beisitzers.

Da sich aus den Reihen unserer Wehrmänner für den Posten des Schriftführers keiner zur Verfügung stellte, wurde auf Vorschlag von den Anwesenden der jetzige Chronist Wilfried Hofmann gebeten, den Posten bis zur nächsten Jahreshauptversammlung zu bekleiden.

Damit war ich einverstanden und somit stand der 1. Schriftführer fest.

Nun wurde die Wahl des 2. Kassierers durchgeführt. Vorgeschlagen wurde Manuel Laufer und Udo Fischbach. Manuel wurde mit einer Stimme Mehrheit zum 2. Kassierer gewählt.

Als nächstes stand die Wahl des 1. Beisitzers auf dem Programm. Vorgeschlagen wurde Norbert Keller, Günther Hees und Markus Fuhr. Hierbei fielen je 3 Stimmen an Norbert Keller und Günther Hees und 4 Stimmen an Markus Fuhr. Somit war Markus als 1. Beisitzender gewählt. Der neue Vorstand setzte sich nun aus dem

1.  Kassierer Detlev Haehner

2.  Kassierer Manuel Laufer

1.  Beisitzer Markus Fuhr

1.  Schriftführer Wilfried Hofmann

zusammen.

Ich wünsche an dieser Stelle dem neuen Vorstand viel Glück bei ihrer Arbeit.

Nun kam der Punkt verschiedenes. Als erstes wurden die Wehrmänner für die Übungsteilnahme 1986 geehrt. Es waren 1. Rainer Fischbach, 2. Markus Fuhr, 3. Wilfried Hofmann, 4. Norbert Keller, 5. Jens Eppstein, 6. Manuel Laufer, 7. Erich Fuhr.

Aus den Reihen eigener Wehrmänner kam nun die Frage auf nach einem Gerätewart. Schnell wurde diese in die Tat umgesetzt. Vorgeschlagen wurde Norbert Keller, der dann einstimmig gewählt wurde. Als 2. Gerätewart wurde dann noch Rainer Fischbach in sein neues Amt gewählt. Somit war der offizielle Teil der Jahreshauptversammlung beendet und in gemütlicher Runde blieb man noch einige Zeit vergnügt zusammen.

Am 13.7.87 wurde die Feuerwehr Kemmenau um 17:00 Uhr zum Großbrand der Fa. Heuchemer durch die Sirene gerufen. Die Feuerwehr Kemmenau zeichnete sich wieder durch schnelles eintreffen an dem Großbrand aus, mit 10 Kameraden rückte die FFW Kemmenau aus, wobei bald in Bad Ems noch 3 weitere Feuerwehrkameraden dazu kamen, womit die komplette Wehr im Einsatz war.

Die FFW Kemmenau stellte von einem Hydranten in der Ernst Bornstr. über das alte Gelände der Blei und Silberhütte die Wasserversorgung bis zur Fa. Heuchemer her. Mit 2 C-Strahlrohren bekämpfte sie dann das Feuer selbst, wobei die FFW Fachbach das Sonderrohr von unserem Verteiler zur Brandbekämpfung nutzte. An der Brandbekämpfung waren folgende Wehren beteiligt: FFW Bad Ems, FFW Arzbach, FFW Nievern FFW Fachbach, FFW Nassau, FFW Lahnstein und die Berufsfeuerwehr Koblenz, welche die Brandbekämpfung durch Schwerschaum vornahm. Nach einigen Stunden war der Brand unter Kontrolle und nach einer kleinen Stärkung (Wurst, Brötchen, Bier) traten wir den Heimweg an. Frank Haehner musste noch ins Krankenhaus gefahren werden, da er sich den Fuß vertreten hatte. Beim Röntgen wurde aber festgestellt, dass der Fuß nicht gebrochen war und er durfte wieder nach Hause.

Die Sirene bekam diese Woche keine Ruhe. Am Montag den 13.7.87 rief sie uns zum Einsatz und wiederholte dies am Donnerstag den 16.7.87 um 0:15 Uhr. Nach Rücksprache mit der Polizei über Funk wurde uns ein Autobrand Richtung Arzbach gemeldet. Die Kemmenauer Feuerwehrkameraden waren zu dieser nächtlichen Zeit sehr schnell zur Stelle. Nach Zeugenberichten rückten wir mit 9 Mann in 3 Minuten und 12 Sekunden aus, wie ich meine eine sehr gute Zeit, welche den Einsatz in Bad Ems bei der Fa. Heuchemer bestätigte. An der Straße nach Arzbach, nahe Bergmannsweg angekommen, sahen wir das beschädigte Auto stehen. Wir brauchten nicht mehr einzugreifen, denn durch den Motorbrand des Autos platzte ein Kühlschlauch und löschte somit das Feuer. Die Polizei bestellte einen Abschleppwagen, der das defekte Auto mit nach Arzbach nahm. Die Feuerwehrkameraden fuhren nun zum Gerätehaus zurück und gingen nach Hause, um den wohlverdienten Schlaf nachzuholen, was bei einigen auf Anhieb nicht gleich gelang.

Da eine Feuerwehr nicht nur arbeiten kann, beschloss der Vorstand einen 3 Tagesausflug nach St. Georgen im Schwarzwald.

Am Freitag den 18.9. war es dann soweit. 10 Wehrmänner hatten ihre Koffer gepackt und mit dem Zug ging es in Richtung Schwarzwald. Dort angekommen wurden wir mit einem Bus zu unserem Hotel Adler gebracht. Hier wurden uns nun die Zimmer zugeteilt und das Programm für unsere Urlaubstage ausgehändigt. Am späten Nachmittag wurden wir dann mit einem Bus abgeholt und nach St. Georgen-Peterzell zur Mühlbachklause gefahren. Dort erwartete und ein Kannibalenessen, welches wir ohne Besteck zu uns nehmen mussten. Es war ein schönes Bild. Anschließend wurde noch etwas für unsere Gesundheit getan, denn jeder bekam eine Schutzimpfung gegen den Borkenkäfer, die nach Brauch jedes Jahr wiederholt werden muss.

Der Samstagmorgen stand zur freien Verfügung offen, den wir gerne zur Spülung mit Keherer Bier nutzten. Am Samstagnachmittag machten wir eine kleine Schwarzwaldrundfahrt mit anschließendem Vesperessen. Der Abend stand wieder ganz im Zeichen einer großen Spülung. Nun kam der Sonntagmorgen. Einige hatten es schwer, denn ein großer Kater hatte Einzug in unser Hotel genommen. Aber nach einem guten Frühstück war dieser bald besiegt. Wir nahmen nun Abschied von unserem Hotel und wurden mit einem Bus zu einer Gaststätte mit Kegelbahn gebracht. Hier wurde fleißig gegen ein Profidamenteam gekegelt, aus dem unsere Wehrmänner als Sieger hervorgingen. Eine beachtliche Leistung.

Nach einem gemeinsamen Mittagsmahl wurden wir zum Bahnhof gebracht. Nun hieß es Abschied nehmen von St. Georgen und mit dem Zug ging es Richtung Heimat. Dort heil angekommen, waren sich alle einig, es war eine sehr schöne Fahrt, die man wiederholen sollte, denn hierdurch kann man sehr viel zur Kameradschaft beitragen.

Aber bald hatte uns der Alltag wieder, denn am Donnerstag den 15.10.87 rief uns gegen 17:00 Uhr die Feuerwehrsirene ins Gerätehaus. In Bad Ems standen in der Nähe der Reithalle ein Pferdestall und eine angrenzende Scheune in Flammen. Schnell wurden die Arbeitsanzüge angezogen und mit 10 Feuerwehrkameraden ging es in Richtung Reithalle, wo wir die Wasserversorgung von der Lahn in Richtung Reithalle herstellen sollten. In Bad Ems angekommen hatte sich unser Befehl die Wasserversorgung von der Lahn herzustellen soweit erübrigt, da die Feuerwehrkameraden aus Bad Ems  den Brand unter Kontrollen hatte. Einige unserer Kameraden halfen bei den Ablöscharbeiten, aber bald konnten wir den Weg in Richtung Gerätehaus wieder antreten. Das sollte aber nicht der letzte Einsatz an diesem Tage sein.

Gegen 19:30 Uhr wurden wir wieder zum Einsatz gerufen. Eine Tanne war auf die Straße zwischen Kemmenau und Welschneudorf in Folge des schweren Sturmes gestürzt und somit war die Straße für die Autofahrer blockiert. In wenigen Minuten wurde der Baum mit der Motorsäge zerkleinert und in den Wald transportiert und somit war die Straße nun wieder frei. Schnell wurde nun der Wald wieder verlassen, denn die Bäume rauschten und schwankten bei dem schweren Sturm ganz mächtig.

Abermals wurde an diesem Tage die Heimreise zum Gerätehaus angetreten und die Feuerwehrkameraden hatten nun ihren verdienten Feierabend, der mit einer Flasche Bier im Gerätehaus dann endlich begann.

Am 21. November wurde zum 2. male ein großes Schlachtfest im Feuerwehrgerätehaus gefeiert. Schon am frühen Morgen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Pünktlich um 12:00 Uhr kam unser Metzger und das Wurstmachen konnte beginnen. Alles lief nach Plan, denn ca. um 16:00 Uhr war die Arbeit getan. In dieser kurzen Zeit wurden ca. 84 Portionen Hausmacherplatten, 153 Dosenwurst und 20 Ringe Leber- und Blutwurst hergestellt.

Die ersten Gäste kamen schon um 17:30 Uhr ins Feuerwehrgerätehaus um Wurst für mit nach Hause mitzunehmen. Gegen 20:00 Uhr war keine Portion Wurst mehr da, alles was verkauft, sogar die Wurst, in den Dosen. Wer hätte das erwartet. Im Herbst dieses Jahres besuchte unser Feuerwehrkamerad Norbert Keller die Landesfeuerwehrschule in Koblenz und bestand den Lehrgang Brandschutz. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.

Nun endlich war es soweit, der dringend benötigte schwere Atemschutz wurde seitens der Verbandsgemeinde zugesagt.

Im Laufe des Sommers mussten hierfür einige Wehrmänner sich ärztlich untersuchen lassen, denn ohne ärztliche Bescheinigung darf man keinen schweren Atemschutz tragen.

Anfang Dezember begann dann die eigentliche Ausbildung als Träger des schweren Atemschutzes in der Feuerwache Bad Ems. Diese ca. 20 Stunden umfassende Ausbildung endet ca. im Januar 1988. Dann besitzt die FFW Kemmenau zum ersten mal vier Wehrmänner und zwar Norbert Keller, Uwe Fuhr, Udo Fischbach und Wilfried Hofmann die den schweren Atemschutz tragen dürfen und zwei Geräte. Einen großen Fortschritt wie ich meine.

Auch wie im vergangenen Jahr endet dieses Berichtsjahr mit unserer Weihnachtsfeier am 12.12.87 im Feuerwehrgerätehaus. Ich möchte nun meinen Jahresbericht schließen und wünsche uns allen ein Einsatzarmes Jahr 1988

 

Gut Schlauch

 

W. Hofmann, I. Schriftführers

 

Januar 1988