Jahresrückblick 1978
Dieser Jahresbericht soll noch einmal in Zeitraffer das Wichtigste und Interessanteste in unserer Wehr aus dem Jahr 1978 in Erinnerung bringen.
Wieder einmal war ein Jahr vergangen und die Jahreshauptversammlung war fällig. Hierzu hatte Wehrführer Erich Fuhr zum 14.1.1978 in unser neu ausgebautes Gerätehaus eingeladen. Er konnte fast alle aktiven Wehrleute, sowie Ortsbürgermeister Patzelt und Verbandswehrleiter Voksen begrüßen. Da keine Wahlen anstanden, war der offizielle Teil mit Kassenbericht, Jahresbericht und Bericht der Kassenprüfer relativ schnell über die Bühne. Unter Punkt Verschiedenes wurde das Programm für das kommende Jahr in groben Zügen festgelegt. Den Ausklang der Jahreshauptversammlung bildete ein gemütliches Beisammensein.
Auch in diesem Jahr fand die praktische und theoretische Aus- und Weiterbildung der aktiven Wehrleute im Vordergrund unserer Arbeiten. Ei besonderes Augenmerk wurde auf die Ausbildung unserer seit Mitte 1977 bestehenden Jugendfeuerwehr gelegt. Diese Aufgabe lag bei unseren beiden Jugendwarten Rainer Fischbach und Detlef Haehner. Obwohl die Jungfeuerwehrmänner ihnen diese Arbeit nicht immer gerade leicht machten, haben die beiden ihre Aufgaben mit Bravour gelöst. Dieses zeigte sich bei Feuerwehrwettkämpfen in Fachbach und Bad Ems, bei der unsere Jugendfeuerwehr beachtliche vordere Plätze erreichen konnte, sowie bei der extra für den Feuerwehrnachwuchs ausgelöste Alarmübung. Ich hoffe, dass die beiden Jugendwarte auch im kommenden Jahr ihre Arbeit erfolgreich fortsetzen werden und für entsprechenden Nachwuchs in die aktive Wehr sorgen.
Wir aktive Wehrleute trafen und im abgelaufenen Jahr zu 26 Übungen, die gemäß dem ausgearbeiteten Übungsplan alle 14 Tage stattfanden. Hinzu kamen 5 Alarmübungen, u.a. eine Alarmübung gemeinsam mit der Wehr Arzbach hin Kemmenau. Bei allen Alarmübungen war Verbandswehrleiter Voksen anwesend, der bei der jeweils folgenden Übungsbesprechung mit Kritik und Lob nicht sparte, sich aber im Großen und Ganzen mit den gezeigten Leistungen und dem Ausbildungsstand sehr zufrieden zeigte. Im Juli fand unser diesjähriges Sommerfest statt. Wir gingen das Risiko ein und probierten es erstmals mit Bier vom Fass. Es war ein Erfolg. Samstags durfte das Tanzbein geschwungen werden, wovon unsere Gäste bis in die frühen Morgenstunden reichlich Gebrauch machten. Sonntags traf man sich bereits morgens wieder zum Frühschoppen, zu dem auch die Verbandswehren eingeladen waren. Diese waren zahlreich erschienen und der Frühschoppen zog sich bis zum späten Nachmittag hin. Da auch der Wettergott einsehen hatte, war unser Sommerfest ein voller Erfolg.
Im August feierte die Wehr Fachbach ihr 90 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass fand sonntags ein Verbandsgemeindefeuerwehrwettkampfstatt, an dem wir uns beteiligten. Unser bisheriges Schlagwort bei sonstigen Wettkämpfen ähnlicher Art „Kemmenau kam, sah und siegte“, ging in Fachbach leider nicht auf. Es wurden Flüchtigkeitsfehler gemacht und so mussten sich die aktiven Wehrleute nur mit einem undankbaren 4. Platz begnügen. Unsere Jugendfeuerwehr, die ebenfalls an dem Wettkampf teilnahm, belegte in ihrer Klasse einen beachtlichen Platz.
Beim Bartholomäusmarkt waren wir, wie auch in den vergangenen Jahren wieder tätig. Wir verkauften Festbücher und Plaketten und waren am Sonntag für die Sperrung der Grabenstraße eingeteilt. Eine Woche später feierte unser Ort Kirmes. Hier wurden wir vom Verkehrs- und Verschönerungsverein um Mithilfe gebeten. Wir übernahmen den Aufbau der Stände für den Kinderflohmarkt und sorgten gleichzeitig, da manch einer gewissen Nachdurst verspürte für Getränke und einen kleinen Imbiss.
Höhepunkt war auch in diesem Jahr wieder unser Ausflug. Trotz einer hartnäckigen Opposition in den eigenen Reihen war unser Ziel bereits Anfang des Jahres festgelegt worden. So stand am 15.9.1978 unser Bus in Kemmenau zur Abfahrt bereit und ein relativ kleiner Kreis begab sich auf die lange reise. Diese ging über Würzburg, Nürnberg, vorbei an München nach Rottau. Dort wurde in unserem letztjährigen Quartier Mittagsrast gehalten. Weiter ging es über die Grenze nach Österreich in unser Quartier „Pension Annemarie“ in Saalbach. Ein umfangreiches Ausflugsprogramm war bereits ausgearbeitet. Nach dem Begrüßungscocktail durch den Reiseleiter ging es gleich am ersten Tag auf den Schattberg. Aufwärts ging es mit der Seilbahn, der Abstieg wurde von den meisten per Pedes bewältigt. Über Geröllhalden und steile Wege hatte man den Ausgangspunkt nach gut 4 Stunden, teils nass geschwitzt, mit Blasen und einem anständigen Muskelkater wieder erreicht. Außerdem besuchten wir die Krimmler Wasserfälle, das Kitzsteinhaus und die Tauernkraftwerke Kaprun. Ein unvergesslicher Eindruck wird wohl für viele die Fahrt auf den Großglockner bleiben. Ein Heimatabend durfte in unserem Programm natürlich nicht fehlen. Das dabei noch Kemmenauer Akteure auf der Bühne mitwirkten, war der besondere Clou dieses Abends.
Viel zu schnell vergingen die 6 Tage in Saalbach und man musste von unserem Quartier und dem Hotel Sonne Abschied nehmen. Ich hoffe, dass diese Tage den Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben.
Bei dem inzwischen im Terminplan der Gemeinde fest eingeplante Martinszug und Martinsfeuer übernahmen wir, wie auch in den anderen Jahren die Verkehrssicherung des Fackelzuges und de Brandwache.
Am Samstag, 3.12.78, hatten wir zu einem Kameradschaftsabend im Gerätehaus eingeladen. Hier wurden Filme und Dias vom Ausflug nach Saalbach gezeigt. Im Anschluss fand eine kleine Tombola statt, bei der als Hauptpreis eine Freifahrt mit der Feuerwehr für das Jahr 1979 zu gewinnen war. Von größeren Einsätzen wurden wir auch in diesem Jahr verschont. Ein Einsatz sollte aber doch nicht ganz unerwähnt bleiben. Unser Wehrführer fuhr im Sommer mit einem Transporter zur Mittagszeit durch Kemmenau, als er schwarze Rauchwolken sah. Schockiert machte er eine Vollbremsung, wobei ein Teil der Ladung auf die Hauptstraße rutschte. Die Ursache war aber schnell gefunden. Es war ein im Backofen verkohltes Hähnchen. Größerer Schaden konnte gerade noch rechtzeitig vermieden werden.
Wir bedauern, dass unser aktives Mitglied Gert Haehner durch Fortzug nach Koblenz aus unserer Wehr im Oktober ausgeschieden ist. Wir freuen uns gleichzeitig, aus unserem Nachwuchs den 1. Jugendfeuerwehrmann Frank Haehner in unsere Reihen übernommen zu haben.
Wie bereits Anfangs erwähnt, war die Aus- und Weiterbildung eines unserer Hauptziele. Um den Wissenstand der Wehrleute einmal zu prüfen, fand auf der letzten Übung ein kleiner Test statt. Leider waren nicht alle Aktiven anwesend, hatten sie Angst vor einer Blamage? Bedauerlich ist der in diesem Jahr sehr schlechte Übungsbesuch. Daher gilt mein Dank in erster Linie denjenigen, die die Übungen regelmäßig besucht haben, und ich hoffe und wünsche, dass im Jahr 1979 ein spürbar besserer Besuch der Übungen festzustellen ist. Gleichzeitig ein besonderer Dank allen, die sich für die Belangen unserer Wehr eingesetzt und dazu beigetragen haben, dass wir auch in diesem Jahr für uns wichtige neue Gerätschaften in unser Inventar aufnehmen konnten.
Ich schließe meinen Jahresbericht mit der Hoffnung auf eine weitere Festigung der Kameradschaft.
Kemmenau, im Februar 1979
Hans-Jürgen Jeske, I. Schriftführer