Jahresrückblick 1976

 

 

Zur Jahreshauptversammlung für das Jahr 1975 traf man sich am 17.1.76 im Gasthaus Maurer-Schmidt. Nach der Begrüßung der recht zahlreich erschienenen Mitglieder durch Wehrführer Erich Fuhr, folgte der Kassenbericht des Kassierers Karl Heinz May, der Bericht der beiden Kassenprüfer, sowie der Jahresbericht des Schriftführers Hans-Jürgen Jeske. Da kein neuer Vorstand zu wählen war, kam man direkt im Anschluss an obige Berichte zum Punkt Verschiedenes der Tagesordnung. Hier wurde über den Besuch verschiedener Feuerwehrfeste, geplante Vorhaben und über den bevorstehenden Ausflug gesprochen. Ihren Ausklang fand die Jahreshauptversammlung in einem gemütlichen Beisammensein aller Anwesenden.

Bereits am 16.1.76 überprüfte unser Wehrführer die Anwesenheit und Schnelligkeit seiner Männer, indem er in den späten Nachmittagsstunden die Sirene aufheulen ließ. Obwohl zu diesem Zeitpunkt noch viele Wehrleute berufstätig sind, waren doch 6 Mann zur Stelle und die Übung fiel zur Zufriedenheit unseres Kommandanten aus.

Bereits für das Jahr 1975 war eine Brauereibesichtigung einer Koblenzer Brauerei geplant, musste aber aus Termingründen immer wieder verschoben werden. Doch am 2. Februar war es dann soweit. Unser Vereinswirt Erich Maurer hatte für diesen Tag zur Brauereibesichtigung eingeladen. Mittags machten wir uns auf den Weg zur Königsbacher Brauerei. Hier wurde uns bei einem Rundgang durch das Fabrikgelände die Herstellung des Gerstensaftes genauestens erklärt. Ich glaube nicht weiter erwähnen zu müssen, dass man im Anschluss an die Besichtigung von der Einladung zu Freibier ausgiebig Gebrauch machte. Um unsere Führerscheine nicht zu gefährden, brachte uns ein Bus am Abend wieder nach Kemmenau.

Im Frühjahr hatten die Jäger, Förster und Jagdpächter in Zusammenarbeit mit dem Land, Kreis und den Gemeinden zu einer groß angelegten Säuberungsaktion von Wäldern und Wiesen aufgerufen an der wir uns beteiligten. Es ist unglaublich, was verantwortungslose Mitmenschen in den Wäldern und an den Straßen alles ablegen. Man muss an die Vernunft aller appellieren, Wälder und Wiesen in ihrer Natürlichkeit zu erhalten und nicht durch Unrat aller Art zu verschmutzen.

Am 1. mai traf man sich zu einem Familienwandertag. Nach ausgiebiger Wanderung erreichte man das Ziel. Hier warteten Spießbraten, Würstchen und Getränke in ausreichender Zahl auf die müden Wanderer.

Auf Grund der großen Hitzewelle und der damit verbundenen Trockenheit dieses Sommers bestand erhöhte Waldbrandgefahr. man kann von Glück sagen, dass wir nur zu einem kleineren Waldbrand am 23.5.76 alarmiert wurden.

Eine weitere Folge der lange anhaltenden Trockenheit war die Wasserknappheit in der Gemeinde. Die Trinkwasserversorgung der Dorfbevölkerung konnte nur mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Ems aufrechterhalten werden. Aber auch das Vieh auf den Weiden brauchte Wasser. wie auch in den vergangenen Jahren übernahmen wir diese Aufgabe und förderten über Wochen, genau nach Plan, Wasser aus dem Notbrunnen. Die Bauern waren dankbar und zeigten sich nach Beendigung der Pumpaktion im Spätsommer auf ihre Art erkenntlich.

Ende Mai Anfang Juni fand erneut eine Alarmübung statt. es galt aus dem in Flammen stehenden Gästehaus Maurer-Schmidt die eingeschlossenen Gäste zu retten und zu bergen. Auch diese Übung verlief in gewohnter Manier zur Zufriedenheit aller Beteiligten ab.

Im Juli wurden die Koffer gepackt und es ging auf große Fahrt Richtung Bayern, in den Sonnenhof nach Gratenau. Alle Teilnehmer waren gespannt, ob die Ankündigungen in den Prospekten auch wirklich stimmten. Ich glaube sagen zu können, dass die Erwartungen bei weitem übertroffen wurden. bei sengender Hitze erreichte man abgespannt das Hotel. Alle Müdigkeit war aber wieder verflogen, als man die Zimmer bezogen und jeder ein erfrischendes Bad genommen hatte. Im Hotel war für alles gesorgt, und jeder fand Abwechslung. man tummelte sich im hoteleigenen Hallenbad, manch einer ließ sich trotz 36°C im Schatten seinen Pelz unter dem Solarium verbrennen. Man ging Kegeln, spielte Tischtennis oder Minigolf und anschließend erfrischte man sich mit einigen kühlen Blonden. Abends wurde das Tanzbein in der Hoteldiskothek geschwungen. Die geplanten Fahrten wurden abgesagt, da man sich im Hotel so wohl fühlte. Als man sonntags die Koffer packen musste, fiel jedem der Abschied nicht leicht. Am späten Abend erreichten wir wieder Kemmenau. Noch heute denkt jeder an die leider zu schnell vergangenen Sonnenhof Tage zurück und schwelgt in Erinnerungen.

Vom 30.7.76-1.8.76 feierte die Freiwillige Feuerwehr Becheln ihr Feuerwehrfest, das wir an allen drei Tagen besuchten. Am Samstag fand ein Feuerwehrwettkampf statt, an dem wir uns beteiligten. Trotz Protest der Dausenauer Wehr belegte unsere Truppe mit Abstand den 1. Platz, der am Abend entsprechend gefeiert wurde.

Vom Bartholomäusmarktverein und von der Polizei wurden wir um Unterstützung gebeten. Wir übernahmen am Sonntag die Absperrung der Grabenstraße. Gleichzeitig wurde von uns am Samstag und Sonntag Festbücher und Plaketten verkauft. Ausgerechnet an unserer Kirmes veranstaltete die Wehr Arzbach ihr Feuerwehrfest. Den Festkommerz am Samstagabend besuchten einige unserer Kameraden. Sonntags traf man sich dann dort zum Frühschoppen. Leider konnten wir am Wettkampf in Arzbach nicht teilnehmen, hätten aber ohne weiteres einen der vorderen Plätze belegen können.

Am 24.9.76 fand eine groß angelegte Alarmübung statt. Angenommenes Brandobjekt war das Gästehaus Depke. Bei dieser Übung, bei der auch die Wehr Bad Ems zur Unterstützung der eigenen Wehr eingesetzt wurde, kam es in erster Linie darauf an, Schlauchleitungen über lange Strecken zu verlegen. Wie wichtig diese Übung diese Übung in Koordination mit der Wehr Bad Ems war, konnte an diesem Abend noch keiner ahnen.

Am 10. November fand in unserer Gemeinde erstmalig ein Martinszug mit Martinsfeuer statt, an dem sich alle Ortsvereine beteiligten. Diese Veranstaltung fand bei der Bevölkerung großen Anklang und wurde als Gemeinschaftsveranstaltung aller Vereine fest in den Terminkalender der nächsten Jahre aufgenommen.

In der Nacht vom 5./6.12.76 heulte die Sirene und riss die Einwohner aus dem Schlaf. Viele glaubten an eine verspätete Nachtübung, aber als man den hellen Feuerschein am Himmel sah, war jedem klar, dass es sich um einen Ernstfall handelte. Der Dachstuhl eines Wirtschaftsgebäudes am alten Forsthaus stand in hellen Flammen. Vorsorglich wurde von uns sofort die Stützpunktwehr Bad Ems alarmiert. Trotz der Nachtstunden, Straßenglätte und der weiten Strecke, die zu überwinden war, konnte unsere Wehr ein Übergreifen des Feuers auf das angrenzende Wohnhaus verhindern. Beim Eintreffen der Wehr Bad Ems hatten wir den Brand unter Kontrolle. Von Ortsbürgermeister Patzelt, Wehrleiter Willi Schütz und von inzwischen eingetroffenen Verbandsbürgermeister Diel, sowie einiger Ortsbewohner die sich an der Brandstelle aufhielten, wurde uns bescheinigt, gute und hervorragende Arbeit geleistet zu haben. Ich glaube sagen zu können, dass unsere verhältnismäßig kleine Wehr stolz darauf sein darf, von oben erwähnten Personen gelobt zu werden. Deshalb ist es uns unverständlich, dass im Ort Gerüchte kursierten, die behaupten wir wären bei diesem Einsatz zu langsam gewesen.

In diesem Jahr gab es in den Reihen der aktiven Mitglieder 1 Verlobung und 1 Hochzeit zu feiern. Beide Mitglieder wurden von uns im entsprechenden Rahmen geehrt, und es wurde mit ihnen gemeinsam gefeiert.

Am Ende des Jahres wurde über die Gründung einer Jugendfeuerwehr Kemmenau gesprochen, die in Kürze bevorsteht. Sämtliche erforderliche Maßnahmen sind bereits von unserem Jugendwart Norbert Keller in die Wege geleitet worden. Das erste informierende Gespräch mit den betreffenden Jugendlichen und deren Eltern fand am 29.12.76 statt.

Zum Abschluss meines Jahresberichtes möchte ich 3 neue aktive Mitglieder in unserer Mitte begrüßen:

 

Ulrich Haehner

Hans-Jürgen Lütrel

Werner Wefel

 

Ich hoffe, dass sie zur Festigung unserer Kameradschaft beitragen und sich weiterhin in unserem Kreise bewähren. Gleichzeitig bedaure ich das Ausscheiden unseres aktiven Mitgliedes Helmut Maurer. Ich hoffe und glaube aber, dass er über kurz oder lang wieder als aktives Mitglied in unsere Mitte zurückkehrt.

Den Jahresbericht schließe ich mit einem Dankeschön an alle für die geleistete Arbeit 1976 und mit der Bitte auch 1977 weiter in der bisher gewohnten Kameradschaft unter unserem Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ allen, die uns brauchen, zur Verfügung zu stehen.

 

Gut Schlauch

 

Kemmenau, im März 77

 

Hans-Jürgen Jeske