Jahresrückblick 1974

 

 

Am 2 Februar 1974 fand die Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 1973/74 im Gasthaus Maurer-Schmidt statt.

Nach der Begrüßung, verbunden mit der Totenehrung, durch den Wehrführer Horst Kaffine, folgte der Kassenbericht des Kassierers Werner Maurer sowie der beiden Kassenprüfer. Dieser fiel zur Zufriedenheit aller Anwesenden aus. Danach folgte der Jahresbericht des Schriftführers Hans-Jürgen Jeske, der einen guten chronistischen Rückblick über das abgelaufene Jahr gab. Auf Antrag aus der Versammlung wurden ein 2. Kassierer und ein 2. Schriftführer gewählt. Im Anschluss daran wurde unter Punkt Verschiedenes über den Besuch des Kreisfeuerwehrtages in Diez, sowie über den fast schon zur Tradition gewordenen Ausflug gesprochen. Der Abend fand in feucht-fröhlicher Runde seinen Ausklang.

Um unsere Kasse etwas aufzubessern, übernahmen wir über die Gemeinde das Freischneiden zugewachsener Wanderwege.

Wie bereits anlässlich der Jahreshauptversammlung besprochen, starteten wir vom 12.-16.6.74 zu unserem Ausflug, der uns bereits zum Wiederholten Male in die Berge führte, diesmal in das Berchtesgadener und Salzburger Land. Bei strömenden Regen erreichten wir den Königssee. Hier wurde eine Rundfahrt unternommen. Müde von der strapazierten Busfahrt erreichten wir am späten Nachmittag unsere Quartiere in Ruhpolding. Einige hatten das „Glück“ in einer Diskothek untergebracht zu werden. Die übrigen wurden in ganz Ruhpolding verstreut einquartiert. Auch in diesem Jahr erwartete uns ein umfangreiches Programm. Es wurde das Salzbergwerk in Berchtesgaden besichtigt und eine Fahrt nach Salzburg, in die Mozartstadt, unternommen. Leider hatte man wenig Zeit und Gelegenheit um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen, da noch am selben Tag an den Wolfgangsee gefahren wurde.

Auf der Rückfahrt wurde am Chiemsee Station gemacht und Schloss Herrenchiemsee besichtigt. Am Montagmorgen erreichte man erschöpft die Heimat.

Wenige Tage nach Rückkehr von unserem Ausflug wurden wir zum Waldbrand am Waldhof alarmiert, den wahrscheinlich unachtsame Waldarbeiter verursacht hatten. Größerer Schaden wurde vermieden.

Dem Ernstfall folgte eine Alarmübung am 5.7.74. Als angenommenes Brandobjekt wurde der Neubau von Kurt Maurer gewählt, der in kürzester Zeit gelöscht wurde. Den Abschluss bildete eine kurze Kritik im Feuerwehrgerätehaus.

Am 27. Juli 1974 fand unser Kameradschaftsabend im Gerätehaus statt. Hierzu hatten wir unsere Kameraden der Wehr Holzhausen eingeladen, die vollzählig mit Frauen und Bräuten gekommen waren. In kameradschaftlicher und froher Runde ging der Abend viel zu schnell vorbei, so dass der Abschied von Spießbraten und Bier für verschiedene doch ziemlich schwer fiel. Ich glaube, dass an diesem Abend einige gute freundschaftliche Kontakte geschlossen wurden. Kurze Zeit nachdem die Letzten das Gerätehaus verlassen hatten, fand am Sonntagmorgen ein Frühschoppen unter Beteiligung verschiedener Verbandsangehöriger Wehren statt.

Am 9.8.74 trafen wir uns nochmals mit unserem Anhang, um ein Fass Bier, dass unser inaktives Mitglied Bernd Weis gestiftet hatte, zu vertilgen.

 

Am darauf folgenden Sonntag wurde der Kreisfeuerwehrtag in Diez besucht. Bei dieser Gelegenheit wurde, wie bereits zum wiederholten Male, die Zusammengehörigkeit unter den Verbandsfeuerwehren gezeigt. Wir fuhren nach vorheriger Absprache gemeinsam mit den Kameraden der Wehr Arzbach nach Diez. Von allen Beteiligten wurde dieser Tag als ein glatter Reinfall gewertet und war mit keinem bisher besuchten Kreisfeuerwehrtag zu vergleichen. Den anwesenden Gästen wurde praktisch nichts geboten, außer einer demonstrativen Schauübung. Dies hatte zur Folge, dass sogar einige Diezer Wehrleute, die in der Nähe des Festzeltes gelegenen Gaststätte aufsuchten, um dort die richtige Stimmung aufkommen zulassen.

Unser nächstes Auftreten in der Öffentlichkeit fand am 18.8.74 in Dausenau zu Gunsten der Aktion Sorgenkind statt. Hierzu wurden wir in Verbindung mit dem DRK Bad Ems von der Wehr Dausenau z einer Schauübung eingeladen.

Ausgerechnet an unserem Kirmessonntag musste die Wehr Arzbach einen Tag der offenen Tür veranstalten. Trotz des Handicaps Kirmes zu haben, trafen wir uns mit 10 Mann und verlegten unseren Frühschoppen nach Arzbach.

Anlässlich einer Dienstbesprechung der Wehrführer, wurde zum Wiederholten Male der bedauernswerte Zustand unseres Fahrzeuges vorgebracht. Da sich angeblich in der Verbandsgemeinde Bad Ems noch 2 weitere Fahrzeuge gleichen Zustandes befänden, mussten wir am 5.10.74 unser Fahrzeug, einer aus den Wehrführern bestehenden Kommission, in bad Ems vorführen. Unser Fahrzeug schnitt dabei am schlechtesten ab. Eine Nichtabnahme bei TÜV machte die Stilllegung im Dezember erforderlich. Dieses hatte zur Folge, dass uns von Seiten der Verbandsgemeinde ein neues Fahrzeug für das Frühjahr 1975 zugesagt wurde.

Unser altes Fahrzeug wurde zum letzten Mal bei der leider zu spät stattfindenden Jahresabschlussübung am 30.11.74 gemeinsam mit der Wehr Arzbach eingesetzt. Es war wirklich kein Vergnügen, bei Schneetreiben und Glätte, einen angenommenen Brand am Wohnhaus Schwab zu bekämpfen. Auch hierbei musste unser Bus mehrfach angeschoben werden.

In der Vorweihnachtszeit trafen wir uns im Gasthaus Maurer-Schmidt. An diesem Abend wurde ein Rückblick in Form von Filmen über den letzten Ausflug gehalten und Pläne für das neue Jahr geschmiedet.

Unser 1. Einsatz im Jahr 75 wurde bereits in der Nacht vom 4./5.1.1975 erforderlich:

Ein PKW, der in einem Schuppen abgestellt wurde, geriet aus unbekannten Gründen in Brand. Da in Folge des Wochenendes die Wehrleute bei Alarmierung nicht zu Hause waren, erfolgte eine vorsorgliche Alarmierung der Bad Emser Wehr, die auch vollzählig und mit allen erforderlichen Fahrzeugen zum Brandherd ausrückte. Im Hinblick auf die Nichteinsatzfähigkeit unseres Fahrzeuges und die immer noch mangelhafte technische Ausrüstung, was die Löscharbeiten erheblich erschwerte, konnte der Brand trotzdem vor dem Eintreffen der Emser Wehr unter Kontrolle gebracht werden und ein Übergreifen auf einen Heizöltank verhindert werden.

Im letzten Jahr fanden 26 Übungen statt, deren Besuch allerdings auch wieder zu wünschen übrig ließ. Bei jeder Übung stellte man immer wieder fest, dass fast die gleichen Leute erschienen. Diesen gilt ein besonderer Dank. An gleicher Stelle ein Dankeschön unserem Wehrführer Horst Kaffine und dessen Stellvertreter Erich Fuhr für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr. Ich hoffe auf eine weitere Festigung der Kameradschaft sowie einen besseren Übungsbesuch einiger aktiver Wehrleute.

 

Gut Schlauch!

 

Kemmenau, März 1975

 

Hans Jürgen Jeske, I. Schriftführer